Ein Internetnutzer startet immer als Erstes seinen Browser, wenn er Webseiten besuchen möchte. Viele Internetnutzer haben persönliche Startseiten für ihren Browser eingestellt. Manche zeigen direkt ihre eigene Webseite an, andere ihren E-Mail-Provider - wieder andere nutzen eine Möglichkeit die bisher nur von wenigen Browsern von Haus aus unterstützt wird: Speed Dial.
Speed Dial hat nichts mit der eigenen Internetleitung oder der eigenen Surfgeschwindigkeit zu tun. Der Begriff wurde vom Browserhersteller Opera geprägt und beschreibt eine Ansicht des Browsers in der man mit großen Boxen die persönlichen Webseiten sehen und anklicken kann. Ein Klick darauf öffnet die damit verlinkte Webseite sofort.
Praktisches Beispiel:
Sie starten ihren Browser und möchten eine von Ihnen oft besuchte Webseite aufrufen. Der Browser bietet Ihnen direkt nach dem Start die Speed Dial Oberfläche an in der Sie die von Ihnen angepeilte Webseite sehen können. Das sieht dann z.B. so aus:
Dies ist die Ansicht von Speed Dial im Browser Opera. Hier sieht man links eine Box in der offenbar ein Link zu Facebook hinterlegt ist. Die rechte Box dient dazu per Klick eine neue Seite auf dieser Ansicht zu ergänzen.
In jeder Box die bereits aktiv verlinkt ist, sieht man eine Grafik. Diese muss vom Webseitenbetreiber bereitgestellt werden. Wenn der Webseitenbetreiber keine anbietet, sieht man auch keine Grafik - was ein verschenkter Werbeplatz für eine Webseite ist.
Bisher bieten lediglich Opera und Google Chrome eine solche Ansicht von Haus aus an. Die beiden Browser unterscheiden sich hier jedoch in der Umsetzung. Während man bei Opera die Liste der Seiten hier komplett selbst bestimmt, sucht Google Chrome automatisch die Seiten aus der Browser-Historie die aus Sicht des Browsers für den Nutzer eine hohe Relevanz haben. Momentan (Stand November 2011) kann man diese Liste bei Google Chrome auch nicht manuell bearbeiten.
Für Mozilla Firefox gibt es ein entsprechendes Addon, welches eine solche Seite in den Browser einbindet. Dieses arbeitet genau wie Speed Dial im Opera, man legt die Seiten also manuell fest.
Microsofts Internet Explorer bietet so eine Übersicht nicht an, auch ist momentan kein Addon für den Browser bekannt.
Eine Alternative zu den Browser-Umsetzungen ist noch ein Service wie 3x3Links. Hier kann man seine persönliche Startseite im Stil des Speed Dial nachbauen. Dazu muss man lediglich die Webseite von 3x3Links als eigene Startseite angeben und dort natürlich angemeldet sein. Dieser Service nutzt die Speed Dial-Technik um dann die anzuzeigenden Grafiken zu laden.
Webseitenbetreiber können Speed Dial nutzen um Besucher der eigenen Webseite über deren persönliche Browser-Startseite wieder einzufangen. Vor allem häufig wiederkehrende Besucher, die einen Browser mit Unterstützung für diese Technik nutzen, können hierbei angesprochen werden.
Der Vorteil ist, dass man so Nutzer noch stärker an die eigene Webseite binden kann da man eigene Grafiken, eigene Werbemittel, in den Alltagsbereich des Nutzers bringen kann. Der Nutzer sieht so öfter das Logo Ihrer Webseite und wird beständig darauf aufmerksam gemacht. Und er kann Ihre Webseite schneller erreichen.
Der Einbau von Speed Dial ist denkbar einfach. Der folgende HTML-Code reicht aus um die anzuzeigende Grafik dem Browser anzubieten:
<link rel="icon" href="http://www.example.org/osp.png" type="image/png" />
Dadurch wird die Grafik unter http://www.example.org/osp.png jedem Browser zur Verfügung gestellt. Die Browser können diese Grafik als Speed Dial Grafik verwenden.
Worauf man dabei achten sollte ist jedoch die Bildgröße und die Position o.g. Quellcodes im HTML-Code der Webseite. Sie sollte vor dem Favicon eingebunden sein, da dieses ähnlich im HTML-Code definiert wird. Browser mit Favicon-Unterstützung würden dann die zuletzt definierte Grafik verwenden, Browser mit Speed Dial-Unterstützung erkennen die Größe der Grafik und binden diese als Grafik in Speed Dial ein.
Eine Grafik für Speed Dial muss mindestens 144 Pixel breit und 144 px hoch sein. Maximal sollte man aus Rücksicht auf die Bandbreite und die Fenstergröße des Browsers 250 Pixel in beiden Richtungen nicht überschreiten.
Die Grafik muss außerdem im Format PNG, GIF oder JPEG gespeichert sein. Sie sollte keine Animation enthalten, kann aber (wenn vom Grafikformat unterstützt) transparent sein.
Die von Opera und Google Chrome getragene Entwicklung könnte künftig auch von anderen Browsern unterstützt werden. Ob jedoch der Marktführer Microsoft hierbei in einer künftigen Version des eigenen Browsers mit macht ist fraglich. Für Webseitenbetreiber ergibt sich jedoch ein kleiner Mehrwert: mit ein wenig Eigenleistung kann man mehr Besucher direkt von zu hause abholen und auf die eigene Seite führen.
Übrigens: auch viomatrix.de bietet bereits eine Grafik für Speed Dial an.
Weiterführende Links:
Fachbeitrag: Hilfreiche Tools zur Webentwicklung